Die deutschen Meere

Im Norden Deutschlands findet man zwei große Meere, die Ost- und die Nordsee. Bei beiden Meeren findet man ganz bestimmte Besonderheiten.

Die Nordsee

Die Nordsee verfügt über eine Gesamtfläche von 575.000 km². Mit dieser Fläche grenzt die Nordsee aber nicht nur an Deutschland, sondern auch an die Länder Dänemark, Belgien, Norwegen, Großbritannien, Niederlande und Frankreich. Insgesamt verfügt die Nordsee über ein Wasservolumen von 54.000 Kubikkilometern und ist dabei durchschnittlich 94 Meter tief. Die Flüsse Maas, Rhein, Schelde, Ems, Elbe, Weser und die Themse fließen in die Nordsee.

Bei der Nordsee kann man zwei verschiedene Gezeiten beobachten. Es herrschen hier also Ebbe und Flut. Diese beiden Gezeiten treten immer im Wechsel von circa sechs Stunden auf. Die Gezeiten entstehen durch den Einfluss von Mond und Sonne auf die Wassermassen. Durch seine Gezeiten zählt die Nordsee zu den größten Wattenmeeren weltweit.

Als Wattenmeer bezeichnet man eine Fläche an der Küste, die von den Gezeiten stark betroffen ist. Das bedeutet, dass diese Fläche zweimal am Tag vom Wasser bedeckt ist und in der restlichen Zeit zieht sich das Wasser zurück, so dass die Küstenfläche freigelegt ist. Diese freigelegte Küstenfläche bezeichnet man als Watt. Das Watt der Nordsee zählt zu den artenreichsten Wattenmeeren der Welt. Es bietet unwahrscheinlich viel Platz für die unterschiedlichsten Tiere und Pflanzen an. Daher stehen viele dieser Küstengebiete auch unter Naturschutz.

In der Nordsee findet man auch zahlreiche Sandbänke und Sandplatten. Einige der bekanntesten Inseln der Nordsee, wie zum Beispiel Juist und Wangerooge, sind auf solchen zu finden. In der Nordsee findet man heute auch 450 Bohrinseln. Mit diesen Bohrinseln, wird das in der Nordsee vorhandene Erdgas und Erdöl abgebaut. Über entsprechende Pipelines wird dieses dann in die verschiedenen Länder transportiert. Man findet auch zahlreiche Windräder in der Nordsee. Diese nutzen die stärkeren Winde des Meeres um Strom zu erzeugen. Die Nordsee wird auch immer mehr für die Handelsschifffahrt genutzt. Die größten Häfen Deutschlands findet man in Hamburg und in Bremerhafen. Die Nordsee ist ein sehr vielseitig genutztes Gewässer.

Die Ostsee

Die Ostsee verfügt über eine Gesamtfläche von 413.000 km². Die Fläche der Ostsee grenzt außer an Deutschland auch noch an die Länder Schweden, Russland, Litauen, Dänemark, Finnland, Litauen, Estland, Lettland und Polen. Die Ostsee hat ein Wasservolumen von 20.000 Kubikkilometern und die durchschnittliche Tiefe der Ostsee beträgt 52 Meter. Die Flüsse Oder, Weichsel, Memel, Düna, Newa und Torneälven fließen in die Ostsee.

Im Gegensatz zur Nordsee wird die Ostsee nicht von den Gezeiten bestimmt. Das bedeutet, dass sich hier das Wasser nicht zurückzieht, sondern ständig da ist. Durch den Nord-Ostsee-Kanal sind die Ostsee und Nordsee miteinander verbunden. Der eigentliche Seeweg wird über diesen Kanal erheblich abgekürzt. In der Ostsee findet man im Gegensatz zur Nordsee so genannte "Todeszonen”. Das sind Gebiete, in denen kein Sauerstoff vorhanden ist. Von diesen Gebieten befinden sich etwa 20 Prozent in der Ostsee. Durch diesen Sauerstoffmangel ist in der Ostsee leider auch der vorhandene Pflanzen- und Fischbestand sehr zurückgegangen, da den Fischen und Pflanzen ja der benötigte Sauerstoff zum Leben fehlt.